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Einfluss von Bewirtschaftung und organischer Düngung auf Bodenarthropoden


Photoeklektoren am Standort Wiesengut, 21.5.2021. (Foto: Johannes Siebigteroth)

Aus Ausgabe 9/10-2024

Der Einfluss von Bewirtschaftung und organischer Düngung auf Bodenarthropoden in ackerbaulich genutzten Böden

Von Isabel C. Kilian, Daniel Neuhoff, Frank Täufer, Moritz Nabel, Ameli Kirse, Sarah Bourlat und Thomas F. Döring

Verglichen mit anderen Komponenten der agrarischen Biodiversität, wie Avifauna oder Segetalflora, ist die Biodiversität in landwirtschaftlich genutzten Böden bislang nur in geringem Maße in den Fokus des Arten- und Naturschutzes gerückt. Während bekannt ist, dass vielfältige Fruchtfolgen, eine Minimierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und eine schonende, variable Bodenbearbeitung die Biodiversität des ­Bodens fördern, liegen über die Wirkung unterschiedlicher Dünger auf die Gesamtheit der Bodenarthropoden nur wenige Untersuchungen vor. In zweijährigen statischen Feldversuchen an einem ökologisch und einem konventionell bewirtschafteten Standort in Nordrhein-Westfalen wurden mittels verschiedener Fallen- und Erfassungssysteme (Photoeklektoren, Barber-Fallen, Berlese-Tullgren-Apparatur, Umwelt-­DNA/environmental DNA – eDNA) fünf verschiedene organische Düngungsvarianten, eine Variante mit mineralischer Stickstoffdüngung und zwei ungedüngte ­Kontrollvarianten hinsichtlich ihrer Effekte auf die Bodenbiodiversität miteinander verglichen. Die Ergebnisse zeigen bislang wenig differenzierende Effekte der unterschiedlichen Düngung auf die Gesamtabundanz der Arthropoden bzw. auf Abundanzen ausgewählter taxonomischer Ordnungen. Jedoch gibt eine genauere taxonomische Bestimmung (morphologisch auf Unterordnungs- oder sogar Artniveau sowie durch eDNA) bereits erste Hinweise darauf, dass eine hohe Diversität an Bodenorganismen nicht durch eine einzelne Düngervariante, sondern vielmehr durch Kombination verschiedener Düngerarten zu erreichen wäre. Eine gezielte Nutzung organischer Dünger ist jedoch ohne ein tieferes Verständnis der Wirkungszusammenhänge nicht möglich. Künftig gilt es daher, die komplexen Nahrungsnetze im Boden besser zu verstehen, um daraus Maßnahmen zur Förderung von Bodenarthropoden auch im Bereich der Düngung ableiten zu können.

DOI: 10.19217/NuL2024-09-07

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