Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziel, während andere uns helfen diese Website und ihre Erfahrung zu verbessern.

     Aktuelles

    News

Projekt RegioDiv – genetische Vielfalt krautiger Pflanzen in Deutschland


Aktuelle (schwarze Grenzen) und alternative (farbige Polygone) Ursprungsgebiete (UG) für regionales gebietseigenes Saatgut krautiger Pflanzen, aggregiert aus Teilgebieten der UG.

Aus Ausgabe 7-2024

Projekt RegioDiv – genetische Vielfalt krautiger Pflanzen in Deutschland: Ergebnisse und Empfehlungen für die Regiosaatgut-Praxis

Von Walter Durka, Stefan G. Michalski, Johannes Höfner, Filip Kolář, Christina M. Müller, Christoph Oberprieler, Kristýna Šemberová und das RegioDiv-Konsortium

Gebietseigenes Saatgut für Begrünungen und Renaturierungen in der freien Landschaft wird in Deutschland nach Regeln des Regiosaatgutkonzepts in 22 Ursprungsgebieten (UG) produziert. Das Projekt RegioDiv untersuchte die genetische Diversität von über 30 Pflanzenarten des Grünlands deutschlandweit, um zu überprüfen, wie gut die beobachtete räumliche Verteilung der genetischen Strukturen dem geographischen Zuschnitt der UG entspricht. Jede Art zeigte ein artspezifisches innerartliches räumlich-genetisches Diversitätsmuster, aber fast alle Arten ­zeigten das Muster von „Isolation-durch-Distanz“, also zunehmende genetische Distanz mit zunehmender räumlicher Entfernung. Bei einigen Arten mit mehreren Ploidiestufen, d. h. innerartlichen Taxa mit verschiedenen Anzahlen an Chromosomensätzen, die eigenständige biologische Arten darstellen können, konnten auf Basis ihrer Verbreitungsgebiete spezifische Regeln entwickelt werden. Die Synthese der Verbreitungsmuster der innerartlichen Gruppen über alle Arten hinweg identifizierte Schwächen des aktuellen UG-Systems. Im vorliegenden Beitrag werden wichtige Einzelergebnisse vorgestellt und Empfehlungen für die Praxis gegeben. Unter anderem werden Vorschläge für alternative Zuschnitte der UG, die die genetische Vielfalt besser repräsentieren, vorgestellt. Diese bilden die Grundlage für mögliche Änderungen am UG-System, die in naher Zukunft mit den relevanten Akteuren erarbeitet werden müssen.

DOI: 10.19217/NuL2024-07-02

zum Beitrag