Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziel, während andere uns helfen diese Website und ihre Erfahrung zu verbessern.

     Aktuelles

    Termine

Das Recht der Natur – philosophisch-politische Sommerakademie 2024

Das Recht der Natur – philosophisch-politische Sommerakademie 2024

- Bad Boll

Wann?
Freitag, 13. September bis Sonntag, 15. September 2024

Wo?
Evangelische Tagungsstätte Bad Boll
Akademieweg 11
73087 Bad Boll

Was?
Wo kann der Gletscher eine Aufsichtsbeschwerde gegen den weltweiten Temperaturanstieg einreichen? Wen kann der Fluss aufgrund anhaltender Dürre verklagen? Angesichts unseres Umgangs mit der Natur stellt sich für die Philosophie wie für die Rechtswissenschaft die Frage, ob nicht auch die Natur Rechte hat und ein Rechtssubjekt sein kann oder werden muss. Deshalb steht die diesjährige philosophisch-politische Sommerakademie im Zeichen dieser hochaktuellen Problematik. Dr. Peter Vollbrecht, Leiter des Philosophischen Forums Esslingen, wird auf bewährte Weise in das Thema einführen und das weitere Nachdenken anleiten.

Klimaschutz als vor Gericht einklagbares Recht: Darüber wurde und wird verhandelt vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wie vor dem Bundesverfassungsgericht, in Peru und in den Niederlanden. Menschenrechtsgruppen oder Bauern aus den Anden klagen vor Gericht gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen, ihrer Zukunft und die Lebenschancen künftiger Generationen. Denn die Menschen sind auf eine intakte Umwelt angewiesen. Die fortschreitende Zerstörung und Ausbeutung der Natur aber mit all ihren Folgen machen das Leben für viele Menschen jetzt schon unmöglich – erst recht für künftige Generationen. Bislang waren es menschliche Rechtssubjekte, die Klage eingereicht haben gegen die Zerstörungen der natürlichen Lebensgrundlagen. Die Natur selbst aber ist kein Rechtssubjekt. Sie kann ihr Recht nicht einklagen.
In den aktuellen Debatten zum Verfassungsrecht, in der Rechtsphilosophie und im Nachhaltigkeitsdiskurs wird aktuell neu darüber nachgedacht, wie sich das ändern lässt, damit auch die Natur zu ihrem Recht kommt: Der Wald wie der Fluss, der Gletscher wie Flora und Fauna. Erste Versuche, der Natur Recht zuzusprechen, gibt es auch schon. So wird der Natur in der Verfassung Ecuadors ein eigenes Recht zugesprochen, sie erhält Verfassungsrang und wird zum Rechtssubjekt erklärt.
Auf der philosophisch-politischen Sommerakademie geht es um Ansätze, der Natur selbst zu ihrem Recht zu verhelfen.
Neben dem Kennenlernen aktueller Entwürfe für ein Recht der Natur wird die Frage diskutiert, welche Folgen dies für die aktuelle Politik hat und ob eine Neubestimmung des Rechts der Natur zu einer echten Politik der Nachhaltigkeit und für Klimagerechtigkeit führen kann. 

Zielgruppe: Freund*innen der Philosophie und Rechtsphilosophie, an Umweltthemen, Tierrechten und Nachhaltigkeitspolitik Interessierte, Engagierte im Umwelt-, Tier- und Naturschutz

Veranstalter: Evangelische Akademie Bad Boll

Teilnahme ohne Übernachtung/Frühstück: 200,00 €
Teilnahme mit Übernachtung/Frühstück im Einbettzimmer: 350,00 €
Teilnahme mit Übernachtung/Frühstück im Zweibettzimmer: 311,00 €

Weitere Infos und Programm unter https://www.ev-akademie-boll.de/tagung/520924.html